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Die erste Veranstaltung der Sanitas-Akademie am 27. April 2019 sollte dieses Jahr etwas ganz Besonderes sein: Ein Tages-Workshop zum künstlerischen Umgang mit dem Thema Verlust und Abschied unter der Anleitung der Kasseler Künstlerin Christine Reinckens. Dabei hatten wir uns nicht, wie üblich, auf Angehörige therapeutischer Berufe beschränkt, die Veranstaltung war eine Zusammenarbeit mit der Akademie der Burg Herstelle – Zentrum für Kunst und Kultur und damit für alle künstlerisch interessierten Menschen geöffnet.
Ich selber bin, künstlerisch gesehen, die komplette Analphabetin und nehme höchstens mal einen Pinsel zum Schminken oder zum Backen in die Hand. Aber das Thema interessierte mich und obwohl ich keine Verluste zu beklagen oder künstlerisch aufzuarbeiten hatte, beschloss ich mich dieser Herausforderung zu stellen. Bewaffnet mit ein paar alten Fotos begab ich mich also in das wunderbar und sehr professionell ausgestattete Atelier der Burg Herstelle. Ich freute mich auf eine spannende, neue Erfahrung, hatte aber nicht viel Hoffnung auf ein gelungenes Ergebnis. Zum Glück war Christine Reinckens da ehrgeiziger. Nach einer sehr ausführlichen Einführung in die philosophischen und künstlerischen Hintergründe des Themas ging es ans Werk und die Künstlerin wurde nicht müde, auf Anfrage immer wieder geduldig die gleichen Dinge zu erklären, bei der Farbwahl zu helfen oder auch mal rettend einzugreifen. Die Ergebnisse aller Teilnehmenden waren entsprechend überzeugend und sogar mein Werk ziert nun, voller Besitzerinnenstolz, die Wand in unserem Flur.
Heike Löneke